Suzanne von Borsody – Literatur mal anders

So voll war es schon lange nicht mehr im FZS. Ein großer Name – die bekannte Schauspielerin Suzanne von Borsody – das ist interessant und das wollten viele miterleben. Und so war der Saal dann auch bis auf den letzten Platz ausverkauft. „Flower Tales“ heißt das Programm, mit dem Suzanne von Borsody im Freizeitzentrum Schnelsen zu Gast ist. Es handelt sich um Gedichte des 1965 verstorbenen Münchner Schriftstellers und Kabarettisten Peter Paul Althaus. Althaus suchte mit der Poesie Trost aus der Realität, und seine Gedichte sind auch heute noch lebendig und aktuell. Suzanne von Borsody, auf der Bühne musikalisch begleitet von dem Kontrabassisten Kurt Holzkämper, lässt die Blumen in den Gedichten von Althaus sprechen. Mit verstellter Stimme, in den verschiedensten Dialekten, und mit viel Humor. Man merkt, dass sie mit den Gedichten von Althaus aufgewachsen ist, er war ein Freund der Familie, und so spürt man auch, wie vertraut Suzanne von Borsody mit den Wortspielerein, den absurd-liebenswerten Geschichten ist. Ganz lebendig werden die Texte in ihrer Interpretation, und der Kontrabass setzt interessante und passende Lautmalereien. Ein ungewöhnlicher Abend, ein gelungener Abend ist es gewesen. Literarische Kleinkunst vom Feinsten, so, wie sie in ihren Ursprüngen in den Nachkriegsjahren in München-Schwabing entstand, und – zumindest in der Darbietung von Suzanne von Borsody – auch heute noch erstaunlich aktuell und herzerfrischend daherkommt. Bestimmt ist so mancher mit dem Vorsatz nach Hause gegangen, mal wieder Gedichte zu lesen. Gedichte nicht nur von Peter Paul Althaus, sondern auch von seinen Zeitgenossen Rainer Maria Rilke oder Joachim Ringelnatz.